Mittwoch, 19. Februar 2014

Alkohol, unser Freund und Helfer!


Alkohol, oh du verführerische Droge, du verführerischer Tod. Wo du wütest, sieht es aus wie Verdun 1916. Ein Schleier der Dunkelheit legt sich über alles, das mit dir in Berührung kommt. Und doch ist es immer wieder reizvoll sich in deinen Bann ziehen zu lassen. Die Ektase quasi zu provozieren, ein wilder Ritt auf der Rasierklinge, die wir das Leben nennen. Was macht deine Anziehungskraft aus?

Szenenwechsel!
Meine Sinne sind blas, beschränkt, betäubt vom Alkohol der letzten Nacht. Das Zucken meines Augenlieds, kurz als Fremdeinwirkung wahrgenommen, leistet sich einen Schlagabtausch mit dem tosenden Geräusch meines schneller schlagenden Herzens. Das Singen der Vögel verkommt zu einem Krächzen. Und diese Kopfschmerzen, die so präzise im immer gleich bleibenden Takt eines schweizer Uhrwerkes arbeiten.

Die Augen aufzukriegen ist ein besonders schweres Unterfangen. Der Befehl meines Gehirns die Augen zu öffnen, welcher normalerweise mit einer Geschwindigkeit von 30 Metern in der Sekunde ausgeführt, wird erst nach Momenten des Wartens stattgegeben. Das erste Bild, was ich erblicke, ist nicht Gandalf der Weise, sondern meine Oma in einem weißen Bademantel (nur in einem weißen Bademantel!!!). Mit diesem Bild lasse ich Sie kurz alleine…
Jaa, meine Oma wohnt bei uns im Haus - ähmm,  im Keller. Wir haben halt kein Geld für das Altersheim. Altersarmut, Sie kennen das ja. Was ist nur aus unserer Gesellschaft geworden? Sie baute als Trümmerfrau, in einem Keller hausend, Deutschland wieder auf und war maßgeblich am Wirtschaftswunder beteiligt. Nun lebt Sie wieder im Keller. Welch eine Ironie des Schicksals!

Das periodische Alkoholsystem

Im weiteren Verlauf des Ausnüchterungsprozesses ist keine Besserung in Sicht. Die unbändige Gier nach fettigem Essen treibt mich an. Immerhin ist Fett Geschmacksträger! Obwohl die Aufnehme von ungesundem Essen bei meinem betäubtem Körper eine Maßnahme ohne Wert wäre. So lange man die Pizza nicht im Ofen verbrennen lässt. Glauben Sie mir, der Gestank bleibt für Wochen in der Wohnung hängen.

Nun zurück zur Ausgangsfrage: Was macht die Anziehungskraft von Alkohol aus? Nun ja, es ist eine billige Alternative, um Probleme zu lösen bzw. ein Ziel zu erreichen, dass im nüchternen Zustand unerreichbar wäre. Unser Freund und Helfer ist womöglich der Ausgangspunkt für Sex und Beziehungen, aber auch für negative Begleiterscheinungen, wie Schlägereien oder auch Schwangerschaften. Somit ist Alkohol unser aller Fluch und Segen, fest manifestiert in unserer Gesellschaft. Wie sagte nicht einst ein gefeierter Philosoph: „Scheiß drauf, Malle ist nur einmal im Jahr“. 
 

Mittwoch, 15. Januar 2014

The Blog is back in Town!


An einem ganz normalen Tag sortierte Ich, der Verfasser dieses Textes meine Socken. Und ja, ich habe wirklich meine Socken sortiert. Keine Fiktion, kein rhetorischer Kniff,  sondern einfach nur Langeweile. Die, die jetzt mit dem Kopf schütteln sollten sofort damit aufhören. Jeder von uns Spatzenhirnen kommt bei langandauernder Einödigkeit auf die bescheuertsten Ideen. Wie dem auch sei. Einzelne (der Socken) warf ich weg, wiederrum andere waren kaputt und wurden weggeschmissen. Noch intakte und gesund wirkende alleinstehende Socken wurden anderen zugewiesen. Wer weiß, vielleicht knistert es ja noch mal, wie etwa nach einer geschiedenen Ehe, sie wissen schon. Dann kam mir ein entscheidender Gedanke. Der entscheidende Gedanke, der die Initialzündung für diesen Bericht darstellte. WO IST MEIN BLOG?

Nun ja, ich hatte ihn lange nicht mehr gesehen und fragte mich, wo er denn unterwegs sei. Ich ging zu dem Ort, an dem ich ihn zuletzt sah. Zu seinem Fressnapf. Jetzt denken sie bestimmt: Wie unmenschlich! Ein Fressnapf für einen Blog. Ganz plausibel erklärt, ist ein Blog weder ein Tier noch ein Mensch. Dann entschied ich mich, ihn wie einen Hund zu halten. Immer schön an der kurzen Leine und dafür Sorge tragen, dass ja keine eigenständigen Gedanken aufkommen. Ein Blognazi quasi. Dieser Gedanke ist vielleicht zu weit hergeholt.

Womöglich hat sich der Blog auch hier rumgetriben @ Bonner Loch


Ich fand bei diesem besagten Fressnapf eine Nachricht mit den Worten: „Fick dich selbst, ich bin dann mal weg.“ Ja, so kenne ich ihn, meinen Blog. Ein Arschloch, aber immerhin ein ehrliches Arschloch! Hmm, überschlagen wir mal. Er muss nun schon über 6 Monate fort sein. Eine ziemlich lange Zeit. Ob er jemals wieder kommt? War ich wirklich so ein Rabenvater, dass er so ohne wirkliche Erklärung das Weite suchte. Er kennt die Welt doch gar nicht. Die ganzen Gefahren, die dort lauern und erst diese gewissenslosen, furchtbaren und darüber hinaus so perversen Menschen. Vielleicht kommt er ja doch noch wieder. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.

In diesem Moment klingelte es an der Tür. Ich ging von einem Amazon-Päckchen aus. Nachdem ich die Tür öffnete erblicke ich - Nichts! Ich suchte das Treppenhaus ab und konnte es kaum glauben, als  meine Augen einen durchnässten und völlig ungepflegten Blog auf dem Fußabtreter wiederfanden. Mich wegschubsend, ging er Richtung Bad und begrüßte mich mit den Worten: „ Hey du Pisser, ich bin wieder da und habe Hunger. Die Badezimmertür knallte zu. Er war also wieder da, mein Blog. In diesem Moment wusste ich nicht so recht, ob ich lachen oder weinen sollte. Einfach nur „Totally Trottel!!!

Sonntag, 31. März 2013

Sei bescheiden, halt dein Maul!


Guido war schon immer die Art von Person, die er heute ist. Stets beliebt, einen sicheren Job als Schlosser in einem mittelständischen Unternehmen. Er spielt in einer Thekenmannschaft Fußball und scheint darüber hinaus alles im Griff zu haben. Wie es die Macht der Gewohnheit so will, zieht er schon seit einigen Jahren so seine herkömmlichen Kreise. Nicht immer begeistert, würde er doch gern etwas mehr Geld verdienen, ist Guido jedoch zufrieden mit dem was er hat. Nun ja, wäre da nicht seine Freundin Susi. Sie sind seit 6 Jahren zusammen. Und wie das mit zwei Individuen so ist, gerät die Balance zwischen gemeinschaftlichem Interesse und realer Umsetzung irgendwann ins Wanken. Sagte ich gerade gemeinschaftliche Interessen? Ich lasse es mal so stehen…

Eines Mittags  beim Essen, Guido liest gerade den Sportteil der Bildzeitung, Susi wirkt etwas unruhig. „Du Schatz, willst du nichts ändern?“ Guido schaut langsam auf: „Soll ich mir andere Socken anziehen?“ „Nein du Doof. Irgendetwas anders machen. Mal wo anders in den Urlaub fahren. Heiraten, Kinder kriegen, ein anderes Restaurant besuchen oder mal was ganz anderes machen?“  Der 29-jährige Kapitän der orstansässigen Thekenmannschaft, der schon seit ewigen Zeiten bestehenden Thekenmannschaft, hat kurz das Wort Trennung auf der Zunge, aber verwirft diesen Gedanken wieder. „Ist das nicht ein bisschen viel auf einmal. Ich muss jetzt weg. Wir haben gleich Training. Ich lass mir etwas einfallen.“ Die Tür fällt ins Schloss, bevor Susi etwas sagen kann. Schweigen füllt den Raum und Susi fängt an sauber zu machen.

Abends sitzt Susi auf der Couch und Guido müsste jeden Moment vom Training zurück kommen. „Ich habs“, sagt Guido, die Tür knallend und stürmt ins Wohnzimmer. „Wir gehen klettern. Zusammen. Im Kletterpark!“ Susi scheint überrascht zu sein und will gerade vom Sofa aufstehen und etwas sagen. „Ich gehe ins Schlafzimmer, Champions League läuft“, unterbricht er sie und geht rüber. Susi tappelt hinterher und fragt: „ Wann denn?“ Guido antwortet genervt: „Am Samstag, zehn Uhr. Und jetzt Maul halten, Gomez ist gerade am Ball!“

So hat der Guido sich das vorgestellt! @ Scherzblog


Es ist Samstagmorgen, Guido scheint am Vorabend ein Bier zu viel getrunken zu haben. Trotz allem freut sich  Susi auf den Ausflug. Eventuell kann man später ja noch mal auf das Thema mit den Kindern oder aufs Heiraten kommen, denkt sie sich. Sie hält Guido die Tür auf. Er torkelt hinein und eckt kurz am Türrahmen an. Es war vielleicht doch mehr als nur ein Bier zu viel. Susi verdreht die Augen und seufzt. „Alles Ok! Ich gehe kurz duschen und dann fahren wir!“ …

Piep…Piep…Piep… Das EKG gibt einen regelmäßigen Ton von sich.  Susi liegt im Krankenhaus. Was ist nur schief gelaufen? Nun ja, er hat sie fallen gelassen als Susi in der Kletterwand hing. Mit einer Hand eine Nachricht auf einem Smartphone zu schreiben war noch nie Guidos Ding. Sie hat sich doch nur ein Bein gebrochen, denkt sich Guido und vergisst dabei die zwei gebrochenen Rippen, ein Dutzend blaue Flecken am Körper und die Tatsache, dass sie sich die Radieschen jetzt von unten angucken würde, wenn sie mit dem Kopf voran Richtung Boden geschnellt wäre. Ach ja, zwei große Schrauben zieren jetzt ihren Oberschenkel. Nein, ich meinte natürlich fixieren.

Susi kommt langsam zu sich. Noch benebelt von der Narkose brabbelt sie irgendetwas vor sich hin. Nachdem sie Guido wahrnimmt, läuft sie rot an und will etwas sagen. Wenn Blicke töten könnten!!! Guido will gerade etwas sagen, aber da klingelt sein Handy. Eine SMS. Ein Fußballkollege fragt was heute noch geht. „Schatz, ich muss gerade weg, wir reden später. Und gute Besserung!“ Und schon ist er weg. Guido schreitet durch den Krankenhausflur und überlegt, ob er nicht doch zurück gehen soll. Er schaut auf die Uhr. 15:15. Bundesliga fängt gleich an und er kann es noch rechtzeitig schaffen. Das mulmige Gefühl in seiner Magengegend weicht einem kleinen Grinsen in seinem Gesicht. „Susi muss eh noch was schlafen“, sagt er zu sich selbst. Und verlässt das Krankenhaus. Und die Moral von der Geschicht: Einer hängt immer am Haken und der andere nicht!

Montag, 18. März 2013

Jammerlappen aller Länder, vereinigt euch...NICHT!



Ich kann das nicht! - Alles ist doof! - Manchen Leuten kann man einfach nicht vertrauen! Kennen Sie das? Im Volksmund spricht man vom sogenannten Jammern auf hohem Niveau. Gehören wir einer Generation von Jammerlappen an oder sind die Möglichkeiten, um Emotionen oder innere Zerrüttung zu zeigen einfach  zu vielfältig? Gemeint sind die nervtötenden Nachrichten auf den sozialen Netzwerken, die täglich millionenfach unsere jungfräulichen Pinnwände besudeln.

Es ist ja schon schlimm genug, dass Menschen im Selbstmitleid versinken, aber warum dann jeden daran teilhaben lassen. Aufmerksamkeit um jeden Preis? Die Obdachlosen, die bevorzugt in der Bahn nach Geld fragen, sind noch nicht mal so nervig. Wie wahre Gentleman erkundigen sie sich über ein wenig Kleingeld und ziehen dann, nachdem sie einen schönen Tag gewünscht haben, ihrer Wege. Das nenne ich Höflichkeit! Ok, einer riecht ein wenig streng und schläft manchmal während des Sprechens ein. Wie dem auch sei. Das ist mir immer noch lieber als ein - „mir geht’s gerade nicht so gut! Bin jetzt baden, aber habe mein Handy dabei“ - Post.  Wie mir scheint gehört es heutzutage zum guten Ton, favorisiert über „karitative“ Netzwerke nach Mitgefühl zu trachten. Nur damit man sich in der ach so bösen Welt ein wenig besser fühlen darf. Da kommt mir die Ersatzdroge für Heroinabhängige in den Sinn, Methadon. Aber das ist vielleicht zu weit hergeholt.

creative commons @ 5election

Leider ist diese Kuriosität nicht unser einziges Problem. Über das Posten von Essen, Geschenken, neuer Frisuren und neuer Kleidung möchte ich gar nicht erst anfangen. Diesem Thema steht ein eigener Blog (oder eine eigene Zeitung!) und nicht nur dieser Post zu. Habt also in Zukunft ein wenig Rücksicht und hört auf zu jammern. Schließlich wollt ihr nicht wie die letzten Trottel dastehen. Zu eurem Glück wurde noch kein „Gefällt-mir-Nicht-Button“ ins virtuelle Leben gerufen.

Hier mal ein Beispiel:

Mitleids-Junkie: So leicht kann man sich in Menschen täuschen! :( :( :(
Freundin: Ach Schatz, was ist denn passiert? :( :(
Mitleids-Junkie: Er hat mich verlassen! :(
Freundin: Schon wieder? :( :(
Mitleids-Junkie: Ja, zum dritten Mal! :( :( :(
Freundin: Voll traurig! :( :( Du hast etwas Besseres verdient.
Mitleids-Junkie: :( Ich habe ja immer noch dich. <3
Freundin; <3
Mitleids-Junkie: <3 <3
Freundin: <3 <3

Bei einer Sache hat die Freundin recht. Sie hat etwas Besseres verdient - einen besseren Psychiater! Einfach nur Totally Trottel!